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Kommando Kap Hoorn: Im Sog der Finsternis (Review)
Artist: | Kommando Kap Hoorn |
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Album: | Im Sog der Finsternis |
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Medium: | CD | |
Stil: | Düsterpunk |
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Label: | Impact Records | |
Spieldauer: | 37:55 | |
Erschienen: | 2012 | |
Website: | [Link] |
In musikalischer Hinsicht machen die sechs Bremer von KOMMANDO KAP HOORN nichts falsch, zumal Originalität im Deutschpunk ein rar gesätes Gut ist. Ihren sehr achtzigen, gleichermaßen von rauem US-Stoff à la BAD RELIGION und rüpeliger Kost der Marke WOLFBRIGADE und SLIME inspirierten Drei-Akkord-Bastard versieht das Sextett mit viel Melodie, die sich manchmal in die Riffs verlagert, aber meistens aus des gitarrierenden Frontmanns Ulis Kehle erschallt. Nicht selten werden die Refrains mehrstimmig vorgetragen („Lohn und Brot“), sodass man nicht nur im Highspeed-Aggro-Ententanz sein Bier verschüttet, sondern wunderbar mitgröhlen kann. Angenehm bei alledem: Der Prollfaktor bleibt hierbei extrem niedrig.
Was die Huldigungsimpulse jedoch ein ganzes Stück weit ausbremst, sind die Texte. Sozialkritik und das Aufzeigen politischer Missstände gut und schön, aber oftmals sind die lyrischen Ergüsse von solch plakativer Natur und von Vollkornkekspädagogik, Zeigefingerpriapismus und einer penetranten „Ach je, was sind wir doch für eine böse, gierige, egoistische, rücksichts- und respektlose Spezies!“-Haltung durchsetzt, dass einem sogar der Spaß an der Wurstscheibe auf dem Abendbrot vergeht. Ja, sicher, das sind die zentralen Themen auf diesem Album, aber die Art und Weise, wie die Jungs texten, birgt eine Oberlehrerhaftigkeit in sich, bei der man nur noch genervt mit den Augen rollen mag. Zu allem Überfluss agiert man dann auch noch häufig nach dem „Reim dich oder ich fress dich“-Prinzip, was manchmal sehr platt rüberkommt. Das funktioniert vielleicht, wenn man beispielsweise wie DIE ÄRZTE alles mit tonnenweise Ironie versieht, aber nicht in diesem bierernsten Kontext.
FAZIT: Toller, moderner Deutschpunk, der noch toller wäre, wenn lyrisch etwas Subtilität oder eventuell eine etwas metaphorischere Wortwahl in die Arbeit eingeflossen wäre.
P.S.: Dem schicken Digipak liegt ein Bandaufnäher bei, und zum nicht auf dem Album enthaltenen Song „Sturm“ findet man auf dem Multimedia-Teil der CD noch einen netten Videoclip.
- 1-3 Punkte: Grottenschlecht - Finger weg
- 4-6 Punkte: Streckenweise anhörbar, Kaufempfehlung nur für eingefleischte Fans
- 7-9 Punkte: Einige Lichtblicke, eher überdurchschnittlich, das gewisse Etwas fehlt
- 10-12 Punkte: Wirklich gutes Album, es gibt keine großen Kritikpunkte
- 13-14 Punkte: Einmalig gutes Album mit Zeug zum Klassiker, ragt deutlich aus der Masse
- 15 Punkte: Absolutes Meisterwerk - so was gibt´s höchstens einmal im Jahr
- Lohn und Brot
- Himmel
- Wo ist die Macht
- Gerechtigkeitsritter
- Hier kommt die See
- Winter
- Steh auf
- Wenn die Welt
- Der Fluch
- Sintflut
- Das Grauen
- Seemann
- Im Sog der Finsternis (2012) - 9/15 Punkten
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